Wie kommt jemand auf die Idee, ein weiteres Buch über das Räuchern zu verfassen? Ist nicht alles schon mehrfach veröffentlicht worden? Wie sich im Rahmen unserer Recherchen herausgestellt hat, gibt es ein grosses Thema, dass bisher vernachlässigt wurde: die optimale Räuchertemperatur der einzelnen Stoffe.
Darauf gestossen sind wir durch Zufall. Wir hatten die Idee, einen reisetauglichen, batteriebetriebenen „Räucher-Apparat“ zu bauen. Als wir die Anforderungen definierten, stellte sich die einfache Frage, wie heiss dieses Gerät werden sollte. Da wir weder in den publizierten Fachbüchern noch im Internet verlässliche Angaben fanden, mussten wir uns dieser Fragestellung selber annehmen.
Bei den ersten Tests unter Laborbedingungen, mit unterschiedlichen Temperaturen und Stoffen, stellte sich sehr schnell heraus, dass standardisierte Vorgehensweise und Stoffe notwendig sind, um vergleichbare Daten zu erhalten. Es spielt eine erhebliche Rolle, ob man die Früchte, die Blätter, die Wurzeln oder das Harz einer Pflanze verräuchert. Zudem macht es einen grossen Unterschied, ob ganze oder pulverisierte Pflanzenstücke verwendet werden.
Als uns die Komplexität des Projekts bewusst wurde, begannen wir nach Möglichkeiten zu suchen, um mit vertretbarem Aufwand ein Maximum an relevanten Informationen zu erheben. Uns war bewusst, dass die Resultate nie vollständig sein werden, auch wenn der Titel «Kompendium» einen gewissen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Die Klassifizierung der erhobenen Daten nach Relevanz wird durch die folgenden Umstände erschwert:
- Empirische Daten, mit analytischen Methoden erhoben, existieren nur für einen Teil der untersuchten Pflanzenteile.
- Überliefertes Wissen, sogenannte «Volksmedizin», basiert oft auf heute kaum mehr anerkannten Grundlagen (z.B. Signaturenlehre oder die 4-Säfte-Theorie). Ausserdem sind volksmedizinische Anwendungen oft nur im Kontext der entsprechenden Kultur nachvollziehbar.
- Es fehlen einerseits anerkannte und standardisierte Analysemethoden, andererseits sind auch die Rohstoffe weder nach Gehalt, Herkunft, noch Reinheit standardisiert. Hilfreich wäre oft schon eine einheitliche Namensgebung der einzelnen Rohstoffe.
In diesem „Kompendium“ haben wir alle Informationen, die in den referenzierten Büchern publiziert wurden, mit Informationen aus dem Internet kombiniert und mit eigenen Erfahrungen und Analysen vervollständigt. Dieses Vorgehen ist rein empirisch und kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben. Sie, liebe Leserin und Leser, sind herzlich dazu eingeladen, sich an der Vervollständigung zu beteiligen. Vielleicht haben Sie neue Erkenntnisse oder genauere Informationen, die wir sehr gerne in eine neue Auflage einfliessen lassen.
Zum Schluss noch ein Wort zu unserer Ausgangsidee, dem Räucher-Apparat. Unsere Recherchen haben ergeben, dass auf dem Markt bereits einige solcher Geräte erhältlich sind, die laufend weiterentwickelt und verbessert werden.